ANDALUSIEN – Magellan und das Aquarium von Sevilla
Im Aquarium von Sevilla schickt man Sie auf eine 90-minütige Reise, auf der sie die Flora und Fauna in 35 Einzelaquarien entdecken, die der Portugiese Magellan 1519 schon auf seinen Seefahrten auf der Suche nach den Gewürzinseln entdeckte. Dieses Universum, welches der Seefahrer schon auf seiner zweijährigen Expedition erlebte, wird im Aquarium mit 3.000 Kubikmetern Wasser, 400 Meerestierarten und 7.000 Exemplaren nachgebildet.
Die Entdeckungstour beginnt auf dem Fluss Guadalquivir. Dort segelten damals Magellans fünf Schiffe nach San Lucar de Barrameda. Die Entdeckung wird durch unterschiedliche Becken repräsentiert, in welchen allokthone und autochtone Arten, also fremde und heimische in Freiheit lebende Arten von Lebewesen zuhause sind. Vom Atlantischen Ozean bis hin zu den Kanarischen Inseln bewegt sich die Reise. Es sind dem Meeresboden des Archipels eigene Spezies zu sehen.
Die Atlantiküberquerung stellt sich durch zwölf weitere Becken dar. In denen kann man die Lebensweise und das Verhalten der für diese Meeresart typischen Bewohner betrachten. Das Ozeanarium wird durch den Sprung über den großen Teich repräsentiert. Allein dieses besteht schon aus 2 Millionen Liter Wasser. In diesem Becken, in welchem sich außerdem verschiedene Haiarten tummeln, stürzt außerdem ein 9m hoher Wasserfal in die Tiefe. Es ist das größte und tiefste Aquarium auf der gesamten iberischen Halbinsel.
Nun geht die Entdeckung vom Atlantik weiter in das Amazonasgebiet, wo die ersten Landtiere, Reptilien, in der nachgestellten Dschungelvegetation zu sehen sind. Die Besucher setzen dann ihre Expetition entlang Südamerikas Küste fort wo sie die Magellanstraße durchqueren und auf dem Pazifik bis zu den Philippinen gelangen. Dort befinden sie sich auf den Gewürzinseln, dem Hauptziel der Reise.
Auf diese Weise hatte der portugiesische Seefahrer die Westroute gefunden. Nachdem er in einer Schlacht ums Leben kam, noch bevor sie die Philippinen erreichten, wurde Juan Sebastián Elcano damit beaftragt, die Reise zurück nach Spanien zu leiten. Dem neuen Kapitän der Nau Victoria gelang mit der Überquerung des Indischen Ozeanes und der Rückkehr nach Spanien von Afrika die erste Umrundung der Erde. Auch seine Route repränsetiert das Aquarium in Sevilla.
Die 35 Becken bilden eine hohe Biodiversität in dem Aquarium. Die Besucher bewundern dort Bullenhaie mit 2,5 Metern Länge, Haie mit schwarzen und weißen Schwanzspitzen, Stachelrochen, Krokodile, Hammerhaie und Matamata-Schildkröten aus dem Amazon. Auch der Nachbau des Segelschiffs Nao Victoria, welcher mit dem Kapitän Elcano zu ersten Mal die Erde umrundete, wird im Aquarium zu sehen sein. Die Ozeanfische, die nun die Becken des Aquariums in Sevilla bevölkern, kommen aus Aquarien in O Grove, Gijon und Lanzarote. Andere Fischarten zogen aus dem Aquarium Roquetas de Mar und dem Oceanográfic in Valencia nach Sevilla. Die tropischen Fische kommen sogar aus ganz Europa.
Als auf wissenschaftlicher, bildender und freizeitgestaltender Ebene prestigeträchtiger Ort bereichert das neue Aquarium an der Muelle de las Delicias in Sevilla das touristische und kulturelle Angebot der andalusischen Hauptstadt.