ANDALUSIEN- Der Grüne Weg des Öls in der Provinz Córdoba
Grüne Wege oder „Vías Verdes“ nennen sich die stillgelegten Eisenbahnstrecken, auf denen man großartige Wanderungen und Radtouren in der Natur unternehmen kann. Weil sie leicht zugänglich sind, können sie von Reisenden jeder Fitness, Mobilität und jeden Alters begangen bzw. befahren werden.
Mittlerweile gibt es schon 115 der grünen Wege in ganz Spanien (bis auf den kanarischen Inseln). Sie befinden sich im Inland sowie auch an der Küste. Die Gesamtstrecke beträgt etwa 2.400 Kilometer. Die einzelnen Strecken sind sehr abwechslungsreich, verwehren Auto den Zugang und führen durch wunderschöne Landschaften. Ob ländliche oder urbane Wege oder Wanderstrecken, für jeden ist etwas dabei. Kurze Strecken von etwa 5 Kilometern und auch längere Wege von 100 Kilometern bilden die „Vás Verdes“. Weicher Untergrund, wenige Kurven und minimale Steigungen laden jeden Naturliebhaber ein, Spanien auf diese Weise zu entdecken.
Auch durch Andalusien füren die Wege und bieten eine besondere Möglichkeit, Ruhe, Sport und Natur zu erleben.
Der „Grüne Weg des Öls“
Besonders interessant sind die ehemaligen Eisenbahnstrecken dadurch, dass sie durch Landstriche verlaufen, welche durch ihre Geschichte, ihre Gastronomie und ihre Kultur beeindrucken. Zum Beispiel verläuft von Córdoba nach Jaén der „Grüne Weg des Öls“, der nach dem damaligen Ölzug benannt ist. Er ist der längste grüne Weg in Andalusien mit 128 Kilometern. Zwischen 1893 und 1985 wurden auf dieser Strecke zwischen der Stadt Jaén und dem Bahnhof Campo Real in der Provinz Córdoba Kesselwägen mit Öl in loser Schüttung, aber auch Kohle des Belmez-Beckens transportiert. 12 damalige Bahnhöfe wurden für den Besuch des „Vía del Aceite“ restauriert und mit Restaurants neu belebt. Außerdem gibt es 13 Eisenbahnviadukte der Eiffel-Schule, sechs Fußgängerüberwege, drei Tunnel und 45 Ruhezonen sowie fünf Quellen entlag des Weges.
Reiseführer zum „Vía del Aceite“
Die cordobesische Tourismusbehörde hat nun einen aktuellen, 114 Seiten informativen Führer veröffentlicht. Er beschreibt im Deail die Abschnitte des „Ölweges“ durch die Provinz von Córdoba, seine Umgebung und Übernachtungsmöglichkeiten sowie Freizeitaktivitäten. Er informiert über Herbergen, Hotels, Pensionen, Campingplätze und Restaurants, die man auf dem Weg durch den grünen Weg aufsuchen kann. Auch Fahrradverleihstationen, sehenswerte Kirchen, Festungen, Klöster und Aussichtspunkte sind darin vermerkt. Bald soll es auch einen Führer auf Deustch geben. Der Weg läd dazu ein, das Ölivenöl Virgen Extra der Herkunftsbezeichnung DOP Baena y Lucena sowie auch diverse Weine und Essigsorten der DOP Montilla Moriles kennenzulernen. Geschmückt wird der Weg vom Naturpark Sierras Subbéticas und großflächigen Olivenhainen. Der Weg in der Provinz Córdoba lässt sich in fünf Abschnitte einteilen. Man beginnt am Viadukt vom Guadajoz, fährt fort in Baena, Doña Mencia, Cabra und Lucena. Nach etwa 70 Kilometern endet der Weg in Córdoba am Puente Genil.
Die ideale Jahreszeit, sich auf den grünen Weg des Öls radelnd oder wandernd zu machen, um die beeindruckende Natur Córdobas zu erleben, ist der Herbst.