SEVILLA – Best in Travel 2018 von Lonely Planet

Jährlich erwartet die Tourismusbranche voller Spannung die Entscheidung der Experten im Destinationswettbewerb „Best in Travel“ von Lonely Planet. Jedes Jahr aufs neue prämiert der beliebtee Reiseführer weltweit die zehn besten Reisedestinationen der Welt, aufgeteilt nach Städten, Regionen und Ländern und auch nach Destinationen mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis. Für 2018 empfehlen sich laut Lonely Planet gleich zwei spanische Destinationen, Lanzarote und Sevilla.

In der jährlichen Nominierung trifft Lonely Planet eine Vorauswahl von Hunderten von Destinationen, die Reisende und Journalisten, je nach ihren Reiseerfahrungen vorschlagen. Das Expertenteam des Verlags erstellt aus diesen Vorschlägen eine Liste der Finalisten. Kriterien sind das aktuelle Interesse an einem Ort gemäß einer gewissen Erwartungshaltung und der „Überraschungseffekt, den die Wahl auslösen soll. Außerdem müssen die Reiseziele Bestimmungen wie die Veranstaltung eines besonderen Events im kommenden Jahr erfüllen oder eine neue Zielgruppe von Reisenden ansprechen. Es werden auch Reiseziele in die Auswahl aufgenommen, die laut der Experten übersehnen wurden, oder wenn es ein bestimmtes Ziel seinen Lesern empfehlen möchte bevor der Massentourismus dort einsetzt.

Sevilla

Als interessanteste Stadt wurde von Best in Travel 2018 die Stadt Sevilla ausgewählt. Grund dafür ist ihr außerordentlicher historischer und künstlerischer Reichtum, ihr Revitalisierungsprozess in den letzten Jahren und die Feier des Murillo-Jahres 2018. In den letzten 10 Jahren habe sich die Hauptstadt Andalusiens sehr verändert, denn von einer Stadt, die vom Verkehr überlastet war und sich auf seinen geschichtlichen Lorbeeren ausruhte, hat sie sich zu einer Stadt voller Straßenbahnen und Fahrräder entwickelt, die sich dazu auffordert, seine künstlerische Vergangenheit wieder neu zu beleben. Darüber hinaus wird in Sevilla die Verleihung des 31. Europäischen Filmpreises ausgetragen. Und auch im Zusammenhang mit der berühmten Serie Game of Thrones konnte Sevilla seine besondere Seite zeigen. Hinsichtlich der artistischen Neubelebung feiert die Stadt den 400. Geburtstag des Barockkünstlers Bartolomé Esteban Murillo mit vielen Einzelausstellungen.

Auf Sevilla folgte im Ranking das wiederbelebte Detroit in den Vereinigten Staaten und die oft übersehene Hauptstadt Australiens Canberra.

Lanzarote

In der Kategorie Reiseziel mit bestem Preis-Leistungsverhältnis ergatterte die Kanarische Insel Lanzarote den zweiten Platz nach der estnischen Stadt Tallin und vor Arizona. Grund dafür ist wohl, dass Lanzarote in den letzten Jahren immer mehr von erfahrenen Reisenden bereist wird, da es mit einer guten Infrastruktur dienen kann, die das Suchen nach guten und günstigen Unterkünften, Restaurants und Mietwagen sehr erleichtert

Die Insel konnte mit Urlaubsspaß und Einzigartigkeit überzeugen. Der Timanfaya-Nationalpark, die verlassenen Strände von Órzola und die schwarzerdigen Weinberge in La Geria verzaubern diejenigen, die mehr als einen typischen Sonne- und Strandurlaub suchen. Kleine Erlebnispakete bringen die Reisenden dazu, die künstlerischen und architektonischen Spuren von César Manrique zu erforschen, spektakuläre Wanderungen zu unternehmen und beeindruckende, unerwartete Ausblicke auf verschiedenen Ausflügen zu genießen.

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MADRID – Neues aus der Hauptstadt

Der Bunker von El Capricho – Zeitgeschichte und Blumenpracht

In einem der unbekanntesten und doch schönsten Parks in Madrid findet man eine Bunkeranlage aus dem Spanischen Bürgerkrieg vor. Mittlerweile ist diese für den Publikumsverkehr geöffnet. Diese einzigartige historische Sehenswürdigkeit liegt verborgen im El Capricho Park, welche 1784 die Herzoge Osuna erbauen ließen. Posición Jaca hieß der Bunker, welcher im spanischen Bürgerkrieg das Hauptquartier des Republikanischen Militärs für Zentralspanien war. Das unterirdische, 2.000qm große, 15m tief unter der Erde liegende Versteck war so konstruiert, dass es vor Bomben mit 100kg üblichen Sprengstoffes schützen konnte. Mit sicherem Abstand vom Frontverlauf im Madrider Westen, mit einer guten verkehrstechnischen Anbindung und bestens verborgen in den Bäumen der idyllischen Parkanlage legte man ihn um das Jahr 1937 an. Der Bunker besteht aus sieben rechteckigen Räumen (vier rechts und drei links) und besitzt vier Ausgänge in den Park sowie einen Fluchttunnel zur Straße. Dieser führt unter dem Palast der Herzogen Osuna hindurch.

Führungen finden von Mai bis September um 10:00, 11:00, 12:00, 13:00, 18:00, 19:00 Uhr statt.

Neben der geschichtlichen Bedeutung der Parkanlage beeindruckt er durch seine botanische, künstlerische und bildhauerische Pracht. Der Park El Capricho, wurde in sogar drei verschiedenen Stilen gestaltet und beeindruckt seine Besucher mit einer Fülle an Brunnen, Plätzen, Tempeln, Kapellen und dem Palast der Herzoge. Besonders die Herzogin María Josefa de la Soledad Alonso Pimientel, Mäzenin von Künstlern, Intellektuellen und Künstlern, erschuf ein wahrhaftiges Paradies, das von den berühmtesten Personen der damaligen Zeit aufgesucht wurde und an dem berühmte Gärtner, Künstler und Bühnenbildner mitarbeiteten.

Der französische Teil befindet sich an der Westseite des Palastes und charakterisiert sich durch kunstvoll zurecht geschnittene Hecken, die den Boden wie Stickereien überdecken. Der älteste Parkbereich befindet sich im unteren Teil und ist im italienischen Stil organisiert. Dort wechseln sich Bäume mit Hecken ab, wodurch man im Sommer Zuflucht vor der Sonne finden und sich im Winter sonnen kann. Ganz in der Nähe lockt das Labyrinth aus Lorbeerbäumen zum Verstecken spielen an. Der ursprüngliche Entwurf des Labyrinths durch dir Herzogin wurde hier bis heute beibehalten. Der Rest des Parks erinnert stark an einen englischen Garten, wo Natur im Reinzustand dominiert und man ideal spazieren und entspannen kann.

Streetfood im Stadtteil Madrid Río

Der erste überdachte Markt für Streetfood in Madrid befindet sich im Einkaufszentrum La Ermita. Von Freitag bis Sonntag bekommt man dort ein vielfältiges, kreatives und hochwertiges Angebot an kulinarischen Spezialitäten geboten. Auf der Calle Gourmet oder der Gourmetmeile, so wie sich der Streetfood-Markt nennt, gibt es zum einen einen zentralen Tresen sowie 12 voll ausgestattete Stände, wo man köstliche und frisch zubereitete Häppchen und modere Desserts bekommt. Kompakte „Corners“, laden ein zu leckeren Cocktails, frisch gepressten Säften, speziellen Kaffeesorten und dem sogenannten Gourmet-Popcorn.

Norman Foster Foundation

Der Architekt Sir Norman Forster aus Großbritannien hat Madrid zum Sitz seiner Stiftung ausgesucht. Er unterstützt schon seit 1999 Forscher und Studenten aus aller Welt, um Ihnen Reisen zum entwickeln von Forschungsprojekten über die Zukunft der Städte zu ermöglichen. Anschließend zu dieser Initiative gründete er die gleichnamige Stiftung, welche sich nun in dem denkmalgeschützten Palast befindet, der 1912 von Joaquín Saldaña entworfen wurde. Nachdem die nötige Renovierung abgeschlossen war und der Palast seinen ursprünglichen Glanz wiedererlangte, wurde er zum Archiv und Bibliothek des weltberühmten Architekten. Das 4-stöckige Gebäude besitzt nun acht Ausstellungssäle, in denen mehr als 74.00 Pläne, Zeichnungen, Modelle, Notizbücher, Fotografien, Kunstwerke und Filme zu bewundern sind. Für die Forschung der Zukunftstendenzen der Architektur und des Designs stehen Studienräume zur Verfügung. Die Stiftung will sich für die interdisziplinäre Forschung und die damit zusammenhängenden Denkweisen einsetzen, indem sie die Verbindung zwischen Kunst, Design, Architektur und Technologie betont. Sie sieht sich in der Verantwortung, den Designern, Architekten und Städteplanern der neuen Generation dabei zu helfen, sich der Zukunft des Städtebaus zu stellen.

Auf dem Elektromotorrad durch die Stadt

Seit Kurzen ist es in Madrid möglich, sich einen Elektroroller oder ein Motorrad ohne feste Mietstationen auszuleihen. Mittels einer App kann man sich im gesamten Stadtkern im Inneren der M-30 Motorräder reservieren, ohne Sorge um Helm, Fahrzeug, Versicherung, Treibstoff und Wartung! Zu den Rädern gehören je zwei Helme, sie sind elektrisch und haben eine Reichweite von 30km. Dadurch sind sie sicher, leise, urban, agil, intelligent und praktisch. Durch die App werden sie ohne Schlüssel aktiviert. Innerhalb des Betriebsgebietes werden sie auf der Straße in Betrieb genommen und nach Belieben innerhalb dieses Bereiches auf einem zum Parken geeigneten Platz auch wieder abgestellt.

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GALICIEN – „Französischer Weg“

Eine neue gastronomische Route einlang des Französischen Weges nach Santiago de Compostela ist eine saisonale Initiative des galicischen Tourismusverbandes Turismo de Galicia. In den Herbst- und Wintermonaten möchte man Wanderer und Reisende mit den typisch galicischen Spezialitäten bekannt machen.

In der Gemeinde Samos in der Provinz Lugo beginnt die neue gastronomische Route und ist die erste der elf Stationen auf denen man das kulinarische Angebot Galiciens erkunden kann. Die elf Gemeinden entlang des Französischen Weges laden an den Wochenenden in den Herbst- und Wintermonaten Pilger und einfache Touristen dazu ein, den Geschmack vieler regionaler Produkte zu entdecken. An den „Gastronomischen Tagen“ werden u.a. der Eintopf „Cocido“ und Schweinefleisch, der Cebreiro Käse, selbstgebackendes Brot, Majarín Kekse, Tintenfisch, Wurst, Aale, Osterringe, Ancano-Kuchen, Käse, Brandy, Schnaps aus Arzúa-Ulloa, Kapaun, Löffelbiskuits oder Pino-Huhn angeboten. All diese Produkte sind typisch für die elf verschiedenen Orte am Französischen Jakobsweg, der im Jahre 1993 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Beteiligt an der Initiative, die bis 2020 jeweils von Oktober bis Januar durchgeführt werden soll, sind die Gemeinden Cebreiro, Triacastela, Samos, Sarria, Dela, Portomarín, Monterroso, Palas de Rei, Melide, Arzúa und O Pino. Die Idee hinter dieser Initiative ist auch die Wiederbelebung dieses Jakobsweges sowie auch viele weitere Jakobswege zum Jakobnischen Jahr „Xacobeo 2021“ wiedererweckt werden sollen.

Von den hunderttausenden Jakobspilgern sind jährlich über die Hälfte Ausländer. Und von Jahr zu Jahrnwächst die internationale Beliebtheit der Kulturroute und erreicht neue Rekorde.

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KASTILIEN-LEÓN – Spanische Gastronomiehauptstadt 2018

Der Titel „Capital Española de la Gastronomía“ wird in Spanien seit 2012 verliehen. Damals wurde die Stadt Logroño zur ersten Gastronomiehauptstadt Spaniens erwählt. Burgos, Vitoria, Cáceres und Toledo folgten als Preisträger. Im Jahr 2018 löste León Huelva in Andalusien ab.

Mit dem Motto „Königlich Speisen“ konnte sich León gegen Cuenca vor einer Jury aus Vertretern des Tourismus, der Hotellerie, der Turespaña und des Landwirtschaftsministeriums durchsetzen. Denn León kann mit einem üppigen Angebot aus seiner Speisekammer dienen: Weine, Cecina, ein luftgetrocknetes Dörrfleisch, die landestypische Botillo-Wurst, Fleisch, Obst, Gemüse und Käsesorten. Außerdem möchten in León Hülsenfrüchte entdeckt werden, die sich durch drei Herkunftsbezeichnungen, sechs Garantiezeichen, neun geschützte geografische Angaben und eine Kollektivmarke auszeichnen.

Im Mittelpunkt der 155 Veranstaltungen zum Anlass der Prämierung stand der „Tapeo“. Das passt zu der Stadt, denn León führt die Rangliste Spaniens der meisten Bars pro Einwohnerzahl an. Auf eintausend Einwohner kommen etwa 5,03 Bars und zusätzlich gibt es 1.198 Restaurants. Eines davon, das Restaurant Cosinados, welches mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet ist. Zu den Höhepunkten der gastronomischen Veranstaltungen zählt der Guinness-Weltrekordversuch den größten Teller mit Cecina zu servieren, eine Vermouth-Route zu entwickeln, sowie der Besuch von Küchenchefs mit Michelin-Stern.

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MADRID – Ein Leuchtturm für Spaniens Kapitale

Eine neue Attraktion, die die Bewohner sowie Besucher der Hauptstadt Spaniens gleicher Maßen in einen Bann zieht. Madrid wartet mit dem 90 Meter hohen Aussichtsturm „El Faro de Moncloa“ auf. Er ist nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich und bietet seinen Besuchern eine spektakuläre Aussicht auf die Skyline der Hauptstadt.

Entworfen wurde der einzigartige Lichtmast im Jahre 1992 anlässlich der Wahl Madrids zur Kulturhauptstadt Europas. Das Symbol für die Madrider Architekturlandschaft bietet die wohl beste Aussicht über die bedeutendsten Gebäude der Stadt. Man bekommt aber nicht nur einen Überblick über den Königspalast, die Cuatro Torres und das Gebäude Telefónica an der Gran Vía, sondern auch über die großartige Naturlandschaft um die Stadt herum wie den Monte del Pardo, die Casa de Campo, den Parque del Oeste und den Guadarrama-Nationalpark am Horizont.

An allen touristischen Informationspunkten Madrids kann man eine Informationsbroschüre zum Faro de Moncloa bekommen. Der „Leuchtturm“ bringt neues Leben in diesen Teil der Stadt. Er unterstützt auch die kulturellen Eirichtungen wie das Bekleidungsmuseum und das Amerika-Museum in der Nähe des Turms dabei, Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Führungen und Informationstafeln

Zwischen 9:30 und 13.30 Uhr werden Führungen angeboten, welche im Eintrittspreis enthalten sind. 45 minütige, professionelle Führungen informieren die Besucher in Gruppen bis zu maximal 25 Personen in englischer und spanischer Sprache über die Monumente der Stadt, die man von der Aussichtsplattform sehen kann. Zu den restlichen Eintrittszeiten ist der freie Blick über die Hauptstadt für die gleiche Zeit im Eintritt inkludiert.

Während der Sanierungsarbeiten wurden 50 Schautafeln installiert, die den Besuchern einen Überblick über die Entwicklung und das Wachstum der Stadt im Laufe seiner Geschichte verschaffen. Diese zeigen auch maßstabsgetreue Darstellung der wichtigsten Gebäude und Stätten im Umkreis. Dazu gehören der Palacio de Cibeles, Torrespaña, das Geschichtszentrum „Corona de Espinas“ und der Friedhof San Isidro. Auf den Informationstafeln findet man auch Erläuterungen in den Sprachen Spanisch und Englisch.

Touristische Informationen

Des Weiteren wurde im Erdgeschoss des Turmes eine Touristeninformation eröffnet, somit gibt es nun zehn dieser Einrichtungen in der Stadt. Der Informationspunkt im Turm ist das ganze Jahr über von 9:30 bis 20:30 Uhr geöffnet.

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KATALONIEN – Casa Vicens

Nach sehr aufwändigen und sorgfältigen Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten, konnte das erste Gebäude, welches Gaudí jemals entworfen hatte, für den Besuch eröffnet werden. Die Casa Vicens war 130 Jahre lang privates Wohnhaus und ist nun nach drei Jahren Renovierung innovativer Kulturraum und lebendiges Museum. Das jüngste Weltkulturerbeobjekt Barcelonas genießt außergewöhnliches Interesse der Öffentlichkeit. Dies beruht nicht nur auf seiner Bedeutung für Gaudís Gesamtwerk, sondern auch auf den beispiellosen Ornamenten. Mit der Casa Vicens hat Gaudí ein Manifest für sein Schaffen kreiert. Sie zeigt die absolute Stilfreiheit, die damals, zu der Zeit des weltberühmten Architekten völlig fremd war und auch auf seine darauf folgende kreative Entwicklung hin deutet. Das Gebäude antizipiert außerdem andere kontemporäre Bewegungen der Avantgarde im späten 19. Jh. in Europa.

Die Eröffnung der Casa Vicens für den Publikumsverkehr wurde nur durch ein strenge architektonische Konzipierung möglich, welche zum einen das Ziel hatte das Gebäude dem Original getreu wiederherzustellen. Dazu berief man sich auf alle zugänglichen Archiv-Quellen über den Künstler und den architektonischen, historischen und sozialen Kontext. Zum anderen sollte das Haus selbst als primäre Quelle zum Beweis für bauliche Hypothesen genutzt werden können.

Seit dem Beginn der Restaurierung 2015 hat die Casa Vicens tiefgreifende Veränderungen erfahren. Es gelang den Architekten, dem Haus sein ursprüngliches Erscheinungsbild, so wie es Gaudi zwischen (1883-1885) entworfen hatte, zurückzugeben und gleichzeitig Modernität und Funktionalität zu integrieren, damit man im Inneren einen Kulturraum und ein Museum erschaffen kann.

Zwischen 1883 und 1885 erbaute der 31-jährigen Gaudí das Sommerhaus, die Casa Vicens, für den Börsenmakler Manel Vicens i Montaner (1836-1895) . Es war Es war Gaudís erstes Bauwerk in Barcelona, in welchem er sein außergewöhnliches Talent unter Beweis stellte.

Das Haus sollte vier Etagen haben: einen Keller mit einem Lagerbereich; ein Erdgeschoss mit einem Esszimmer, Wohnzimmer und Küche; einen ersten Stock mit den Schlafzimmern und einen Dachboden für die Angestellten. Ursprünglich hatte es nur drei Fassaden, weil es an die Wand des daneben liegenden Gebäudes im Nordosten angrenzte. Die Hauptfassade im Südwesten öffnete sich zu dem weitläufigen Garten hin. Dank dieser Ausrichtung gab es das ganze Jahr über eine gute Sonneneinstrahlung und ein sehr angenehmes Wohnklima.

Eines der wichtigsten Bauelemente ist die Veranda im Erdgeschoss. Der zum Teil offene Raum verbindet den Innen- und Außenbereich des Hauses miteinander. Auf diese Weise integriert sich die Natur des Gartens optisch in das Wohn- und Esszimmer. Den Garten beherrscht ein großer Wasserfall im Inneren eines Parabolbogens, der auch die Veranda mit abkühlt.

Gaudí basiert sich in seiner Kreation auf die Einfachheit von Bautechniken, die tief in der katalanischen Tradition verwurzelt sind. Doch aufgrund seiner architektonischen Vorstellungen und Ideen entwickeln sich die Formen zu hoch komplexen Geometrien, in eine Komposition von polygonalen Linien. Diese hebt sich stark von den gekrümmten geometrischen Linien in seinen späteren Werken ab.

Bei der Casa Vicens spielte Gaudí mit hervor- und zurückstehenden Elementen, mit Farben und Texturen, mit Licht und Schatten, welche typisch für die maurische Architektur sind. Die mediterrane Vegetation dient zur Verbindung dieser Elemente.

Die Natur inspirierte Gaudí für seine gesamte Arbeit. Die Casa Vicens dient als erstes Beispiel durch seine zahlreichen natürlichen Elemente und Darstellungen. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit steht das gusseiserne Haustor, für welches Gaudí die Form von Palmwedeln verwandte und die Ringelblumen, die Gaudi auch als Ornamente auf den Keramikfliesen der Fassade anwandte.  Naturelemente sind nicht nur auf der Fassade und dem Äußeren des Hauses zu sehen, sondern Gaudí setzte sie auch im Inneren des Hauses ein, um der Natur dort Geltung zu schaffen. Eine Vielzahl von dekorativen Kunsthandwerkstechniken wie Malerei, Schmiedeeisenarbeiten, Holzbearbeitung, Keramik, und Wandmalereien wahren die Kontinuität zwischen Innen- und Außenräumen. Mit der Casa Vicens hebte sich Antoni Gaudí von allem ab, was zuvor in Katalonien gebaut worden war. Aus diesem Grund gehört das Gebäude zu den ersten Meisterwerken des Modernisme.

Für die Besichtigung der Casa Vicens wurde ein gut überlegtes Einlasssystem entwickelt. Dies ermöglicht den Besuchern trotz begrenzter Kapazität durch Kontrolle über Stoßzeiten ein persönliches Kunsterlebnis – eine Vorreservierung ist daher unbedingt notwendig!

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KATALONIEN – Safran, Öl und Wein

Bisher war lediglich der Ort Consuegra in Kastilien-La Mancha bekannt für den Anbau der kostbaren Safranfäden. Seit vergangenem Jahr jedoch wird auch in Lleida, einer Provinz weiter nördlich, das „rote Gold“ geerntet. Diese Bezeichnung ergibt sich aus dem hohen Preis des Krokusgewächses. Im Einzelhandelt kostet ein Gramm zwischen 7 und 25 Euro.

Ursprünglich war Gerrigues bekannt für sein Olivenöl, welches aus Albequines-Oliven gepresst wurde. Der Gemeindeverband liegt im Westen Kataloniens, unterhalb der Provinz-Hauptstadt Lleida, und bietet durch das trockene Klima in dieser Region beste Voraussetzungen für den Safrananbau. Neben dem traditionellen Anbau von Oliven und Mandeln wird daher nun auch die wertvolle Heil- und Gewürzpflanze angebaut, die dort den Markennamen „Safrá de les Garrigues“ trägt.

Der Granadiner Manuel Ramirez hat sich als erster daran gewagt, Safran in Katalonien anzubauen. Und es gelang ihm, hundertprozentigen katalanischen Safrá mit Unterstützung der Öl-Kooperative Cervià de les Garrigues auf den Markt zu bringen. Heute bilden etwa 60 Produzenten aus den Gemeinden Cervia de les La Pobla de Cérvoles, Garrigues, Vinaixa, L’Albagés, El Soleràs, El Vilosell und Les Borges Blanques die Genossenschaft. Gemeinsam bewirtschaften sie sechs Hektar. In Andalusien und Katalonien erfreut der Safran sich schon großer Beliebtheit und auch in Frankreich und Panama wird er vermarktet. Bald soll er auch nach Amerika exportiert werden. Außerdem soll er zukünftig seine Herkunftsbezeichnung „Safrá de Catalunya“ offiziell tragen dürfen.

Die Safranernte der Kooperative Safrá de les Garrigues konnte ihren Ertrag in der zweiten Ernte verdreifachen. Die Plantagen, bereits in voller Produktion, brachten statt 4,5 Kilo im Vorjahr nun 12 Kilo. Dies liegt auch daran, dass 8000 Kilo Krokusknollen angebaut wurden, das sind 3000 mehr als im Jahr zuvor.

Am 12. Oktober, wenn die Jungfrau Pilar gefeiert wird, beginnt die Safran-Saison und dauert etwa einen Monat. In dieser Zeit blüht die Krokusblüte jeden Tag aufs Neue, muss aber auch jeden Tag am frühen Morgen gepflückt werden, um zu verhindern, dass sie verwelkt. Bei dem Pflücken ist es nicht möglich Maschinen einzusetzen. Dies muss per Hand gemacht werden. Dieser aufwändige Arbeitsschritt erklärt den stolzen Preis des Produktes. Die Landwirte erzielen etwa 8000 Euro pro Kilo.

Die IV. Safranmesse fand am 24. Oktober in Cervia de les Garrigues statt. In dessen Rahmen fand ein Wettbewerb im Safran-Ernten und dem Entfernen der Staubfäden aus der Blüte in der Cooperativa del Campo statt. Die Besucher konnten dort verschiedene Speisen probieren, die mit Safran gewürzt wurden.

Neben dem Safran stehen auch das Olivenöl und der Wein im Mittelpunt des Tourismus in Garrigues. Das hochwertige, frisch gepresste Olivenöl „Virgen Extra“, mit der Herkunftsbezeichnung Garrigues‘, ist schon für sich allein eine Besonderheit. Im Herbst und Winter empfangen die Mühlen der unterschiedlichen Dörfer und die Genossenschaften eine Vielzahl von Besuchern. Hier können die Reisenden nicht nur die Region besser kennenlernen, sondern auch das flüssige Gold erwerben.

Das extra native Olivenöl gepresst aus der Arbequina-Olive ist international hoch anerkannt. In den Kooperativen und Ihren Mühlen können die Touristen aus dem In- und Ausland einen Einblick in die meist traditionellen Herstellungsverfahren bekommen. Die Weingüter der Garrigues laden zur Verkostung ihrer hochwertigen Weine mit der Herkunftsbezeichnung Costers del Segre ein. Die besondere Qualität der Reben begünstigt der Kalkboden, das Mittelmeerklima mit heißen Sommern und kalten Wintern und wenig Niederschlag. Für Besucher stehen die Weingüter Celler Cérvoles und Mas Blanch i Jové in La Pobla de Cérvoles; Celler Clos Pons in L’Albagés; Vinya els Vilars in Arbeca und Tomás Cusiné in El Vilosell  und Celler Matallonga in Fulleda offen. Es empfiehlt sich bei Interesse an einer Verkostung, sich frühzeitig über Eintrittspreise und Öffnungszeiten zu informieren.

Im Herbst sind neben den kulinarischen Erkundungen auch Wander- und Radtouren sehr reizvoll. Diese stehen auf der Webseite www.turismegarrigues.com geopositioniert bereit. Die Vielzahl an typischen Schutzhütten aus Naturstein lohnt besonders einen Abstecher, sowie Fahrten entlang des Kanals und des Flusses Set, die Kalkroute oder ein Besuch des Arboretums.

BASKENLAND – San Sebastián

Das Seebad in Nordspanien San Sebastián – auf Baskisch: Donostia – verzaubert mit seiner eleganten Bucht La Concha. Zwischen der Insel Santa Clara und dem Felsmassiv des Monte Igueldo gelegen ist sie weltbekannt. Selbst im Winter ist ein Spaziergang auf dieser Strandpromenade ein Hochgenuss. Doch die Stadt hat darüber hinaus noch weitere schöne Strände zu bieten. Wer gerne läuft, sollte an dem Surfstrand La Zurrila beginnen und bis hin zum Ende der Bucht gehen. Dort erstreckt sich der Strand Ondarreta. Und es ist ein weiteres Wahrzeichen anzutreffen: der Windkamm. Die Skulpturengruppe „Peine del Viento“ ist eines der bekanntesten Werke von Eduardo Chillida. Es setzt sich zusammen aus rosafarbenen Stufen aus Granit und drei in den Stein gelassenen Figuren aus Stahl. Darin spiegelt sich die ganze Wucht und Kraft des kantabrischen Meeres wider. Ein magischer Ort, der einer der meistbesuchten Plätze der Stadt ist, denn von hier aus kann man das Meer in seiner ganzen Pracht erfassen. Ganz besonders an stürmischen Tagen, wenn die Wellen voller Kraft gegen den Felsen schlagen, zieht es seine Besucher in seinen besonderen Bann.

Das Motto und Leitmotiv der Stadt San Sebastián als Kulturhauptstadt 2016 „Waves of energy, culture to overcome violence“ gibt genau dieses Gefühl wider. Neben seiner bedeutenden Rolle für den Tourismus innerhalb des Baskenlandes möchte es mit dem Kulturprojekt zum Vorbild städtischen Zusammenlebens und kultureller Planung werden. Es soll damit nicht zu einer Anhäufung von Ausstellungen, Konzerten oder anderer Kunstformen entstehen, sondern die Einwohner den kollektiven Gruppen näher bringen. Somit soll sich eine stärkere Integration der Gesellschaft entwickeln und ein neues, gewaltloses Zusammenleben erreicht werden.

Die Organisatoren der Kulturhauptstadt 2016 haben, anders als sich Disziplinen üblicherweise aufteilen, „Themenleuchttürme“ entwickelt, die die Grundwerte des Wandels der Gesellschaft beleuchten. Das Programm unterteilte sich in drei Bereiche: Frieden, Leben und Stimmen.

Frieden

Der Leuchtturm des Friedens bezieht sich auf die Menschenwürde und die Menschenrechte. Ein besseres Verständnis der Bevölkerung untereinander sollte durch Theateraufführungen, Mitmach-Theater mit Anlehnung an das Theatre of the Oppressed und Live-Musik entstehen. Hier wurden ein momentaner Rollenaustausch, Empathie mit anderen oder ein neuer Blick auf Kriegskonflikte in der europäischen Vergangenheit ermöglicht.

Leben

Der Leuchtturm des Lebens konzentriert sich auf aktuelle Fragenstellungen zur europäischen Geographie, dem Naturerbe, zu Urbanismus, Feminismus und Well-Being. Die geplanten Programmpunkte sollten als Vorschläge verstanden werden, eine gesündere, humanistischere und ganzheitlich ausgerichtete Lebensweise in einer sorgsam respektierten Umwelt zu entwickeln.

„Erotik – von der Intimität zur öffentlichen Reflexion“  ist die Zusammenfassung für eine Reihe von Initiativen zur Aufhebung der Grenzen zwischen Sehnsucht, Privatheit und erotischen Phantasien.  Anhand von Märchen, Liedern und Bildern sollen sinnliche Eindrücke erzeugt und somit eine erotische Landkarte der Stadt erschaffen werden.

Das Projekt „The Maschine Soup“ ist ein Geschehen, welches mit dem Geschmackssinn spielt. Mithilfe von zwölf verschiedenen Suppen, eine für jede volle Stunde, begibt man sich auf eine Reise in die Vergangenheit. Sie dienen als geschmacksassoziative Vehikel, um die Teilnehmer mit Anthropologie, Literatur und darstellender Kunst zu den Schlaglichtern der Geschichte Europas zu führen.

In der Zeit um die Wintersonnenwende 2016 erschien San Sebastián in einem ganz neuen Licht. Neue und überraschende Lichtinstallationen an den interessantesten Orten der Stadt, vom Kursaal bis zum Windkamm, regen dazu an, am kürzesten Tag des Jahres über die nachhaltige Verwendung von Energie und die Ressourcennutzung zu reflektieren.

Stimmen

Der Leuchtturm der Stimmen fokussiert sich auf die Kraft der Stimmen, Klänge und Töne. Das Projekt Emusik bestand darin, dass 20.000 Instrumente, die von Besuchern aus 26 Ländern gespielt werden, auf einmal zu hören sind. Dazu gehören klassische sowie auch moderne Musikstücke, die von den meist jugendlichen Musikern aus dem Europäischen Musikschulverband EMU präsentiert werden.

Zum Anlass des 400. Todesjahres von William Shakespeare gab es Aufführungen einer ganz besonderen Fassung des Sommernachtstraums. Das Mitmach-Theater lädt 300 Teilnehmer dazu ein, als Gäste des Hochzeitsmahles von Theseus und Hippolyta teilzunehmen und anschließend bei einem Fest mit Tanz, Theater und Musik im baskischen Zauberwald des Enea Parks mitzufeiern.

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EXTREMADURA und KASTILIEN  – Die Route von Isabella der Katholischen

Die erste Königin Spaniens und der Impuls für die Entdeckungsreise nach Amerika war die katholische Königin Isabella, eine der einflussreichsten Personen der Weltgeschichte. Eine Reise durch die Extremadura zu den Städten Cáceres, Trujillo, Plasencia und Guadalupe ermöglicht uns einen Einblick in das Leben und Zeitalter der Monarchin, die im 15. Und 16. Jahrhundert das Schicksal Spaniens in der Hand hatte.

Die wichtigsten Lebensstationen der Herrscherin befinden sich auf der Route der Isabela la Católica, die durch Kastilien-León und die Extremadura führt.

Alcántara…

…ist die erste Station, wo der König Alfons V. auf die Krone von Kastilien verzichtete und so den katholischen Königen entgegen kam. Außerdem erfuhr Isabella dort der Sage nach von dem Tod ihres einzigen Sohnes Juan.

Plasencia…

…ist die Stadt in welcher Alfons V. die Prinzessin Johanna von Kastilien heiratete. Im Palast Las Argollas hatte das Paar seinen Hof. Dort herrschte damals großer Protest gegen Isabellas Krönung und so begann der Streit um die Thronfolge.

Trujullo…

…erlebte den Höhepunkt des sich Messens von Isabella und Johanna von Kastilien. Der Frieden zwischen den beiden, den sie 1479 versprachen, brachte den Ort in eine Blütezeit, denn die Königin sorgte sich in Trujillo um besonderen Schutz der Stadt.

Cáceres…

… ist eine wundervolle Stadt, die nun zum UNESCO Weltkulturerbe gehört und wurde von Isabella insgesamt zweimal aufgesucht. Das erste Mal, um die Türme derjenigen Edelleute zu schleifen, die sie damals nicht unterstützt hatten. Und das zweite Mal , um ihren Gemahl Ferdinand beim Schwur der Stadtgesetze zu begleiten.

Valencia de Alcántala…

…ist bedeutsam für die Geschichte der katholischen Könige, weil sich dort die erste Ihrer Töchter mit dem portugiesischen König Manuel I., wessen Beiname „der Glückliche“ war vermählte. An dieses bedeutende Ereignis für die Herrschaft der Könige erinnert das Fest der „Königshochzeit“.

Guadalupe und sein großes Kloster…

…waren besondere Vorlieben der Königsfamilie. Königin Isabella besuchte das majestätische Gebäude, welches heute Weltkulturerbe der Menschheit ist, etwa zwanzig Mal. Dort fanden vor der Entdeckung Amerikas wichtige Treffen mit Christopher Columbus statt. Nach der Rückeroberung von Granada im Jahr 1492 war Guadalupe der Ort der Erholung für die katholischen Könige. Dort wurden auch Isabellas Bruder, ihr Vater und der König Ferdinand beigesetzt.

GALICIEN – Santiago de Compostela

Wenn der Patronatstag des heiligen Jakobus auf einen Sonntag fällt, bleibt die Heilige Pforte der Kathedrale in Santiago de Compostela geschlossen. Und zwar üblicherweise bis zum neuen jakobinischen Jahr. Doch dies ist erst wieder im Jahr 2021 der Fall.

Seit 2012 haben Sie die interessante Möglichkeit, im Pilgermuseum von Santiago die Bedeutung des Jakobuskults für Santiago kennenzulernen. In dem monographischen Museum kann man die Entwicklung der Jakobswege seit dem Mittelalter vor allem auf europäischer Ebene erfassen. Die acht Säle des Museums zeigen seinen Besuchern mit Bildern, Objekten und Schriftstücken die Entstehung des Jakobuskults auf. Es bringt die Ursprünge des Pilgerphänomens im Allgemeinen näher. Das Museum informiert auch über die Stadt Santiago de Compostela und den Einfluss den die Pilgerreisen auf die Handwerkszünfte und die Stadt auf künstlerischer Ebene hatten.

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